Kreuzritter - Ausbildung zum Ritter
Man musste als Sohn eines Adeligen einen langen Ausbildungsweg durchmachen.
Schon im Knabenalter von 7 Jahren trat man in den Hofdienst als Page ein.
Mit dem 14. Lebensjahr wurde man in den Rang eines Knappen erhoben. Ab diesem Zeitpunkt musste man das Kriegshandwerk sowie das Jagen erlernen. Der Knappe begleitete seinen Herrn stets auf Feldzügen und zu Turnieren und musste seinem Herrn den Schild und die Lanze tragen sowie ihm beim Ankleiden der Rüstung behilflich sein.
Nach 14 Jahren Ausbildung wurde der Knappe in einer heiligen Zeremonie zum Ritter geschlagen. (Schwertleite)
Bei der Schwertleite wurde die Übergabe der Waffe mit feierlichen Gebeten begleitet. Ein solches Gebet das man sprach, wenn der Vater, ein Vormund oder ein Freund dem Knappen das Schwert umgürtete, ist aus der 2.Hälfte des 10.Jahrhunderts überliefert:
„Wir bitten dich o Herr, erhöre unsere Gebete und heilige dieses Schwert, mit dem dein Diener sich zu umgürten wünscht. Segne es mit deiner rechten Hand, auf dass es zum Schutze von Kirchen, Witwen, Waisen und allen Gläubigen diene. Möge es uns gegen die Wut der Heiden schützen und allen unseren Feinden Angst, Schrecken und Entsetzen einjagen!“
Die jungen Ritter hatten 3 Ziele:
Bei Turnieren wollten sie durch Siege Preise zu erhalten sowie ihre oft klägliche Barschaft aufbessern.
Durch Mut hoffte der Ritter von einem hohen Herrn in dessen Gefolge aufgenommen zu werden.
Das Hauptaugenmerk lag aber darin eine Witwe oder reiche Adelige für sich zu gewinnen um von diesem Zeitpunkt an als angesehener Herr ein Leben in Wohlstand zu führen.
Dieses Ritterbild wurde im Minnesang und Heldenliedern zum Ausdruck gebracht. Viele edle junge Ritter versuchten ihr Glück um ihr Ziel ein Leben in Ruhm und Ehre zu erwirken. Nur wenigen war dies Glück gewährt, viele von ihnen ließen ihr Leben als unbekannter Ritter auf einem der vielen Turnierplätze.